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RÜCKBLICK INFOVERANSTALTUNG

VOM 17.11.2022

Wir freuen uns, dass Sie so zahlreich an der Informationsveranstaltung teilgenommen haben und präsentieren hier einen Rückblick:

Bürgermeister Reinhold Schnell begrüßte die Interessenten und berichtete von der Unterstützung der Gemeinde für das Projekt in Bezug auf Genehmigungsverfahren bei den Behörden, über Fördermöglichkeiten, zum Anschluss der Gemeindegebäude und er betonte die wertvolle Hilfe bei der Grundstücksauswahl für den Standort der Heizzentrale des Wärmenetzes.

Im Anschluss stellte das beauftragte Planungsbüro Bojahr die Ergebnisse der Grobplanung für das Wärmenetz vor - darunter die wichtige Erkenntnis, dass trotz aller Verzweigungen und Höhenunterschiede im Dorf, der Bau eines Nahwärmenetzes technisch machbar und finanziell zu bewältigen ist. Herr Haack vom Planungsbüro Bojahr konnte einen Trassenplan präsentieren, der allen bisherigen Interessenten einen Anschluss ermöglicht und er lieferte die wichtigen Kennzahlen für die Kostenplanung des gesamten Projekts.

Ferdinand Ihler vom Team BEN nahm den Ball aus der Tiefe des Raums von Bojahr auf und schlug auf seine unnachahmliche Weise die Flanke in Richtung Anlagentechnik: Aus der Vielzahl an Möglichkeiten in Bezug auf Heizungstechnik und deren Energieträger, unter Berücksichtigung aktueller Förderprogramme sowie unter wirtschaftlichen und terminlichen Gesichtspunkten, hat das Team BEN zwei Pläne für die Auslegung der Heizzentrale zusammen gestellt, die an diesem Abend vorgestellt wurden. Eine abgestimmte Mischung aus Hackschnitzelofen, Biogas-Anlage, Großwärmepumpe und Wärmespeicher soll den stark unterschiedlichen Wärmebedarf innerhalb jedes einzelnen Tages und auch im gesamten Jahresverlauf abdecken. Die Heiztechnik kann dann später z.B. durch Pyrolyse-Anlagen, Solarthermie oder Geothermie ergänzt werden, sobald diese Techniken ausgereift sind und auch ausreichend Platz zur Verfügung steht.

Die Köpfe der Neukircher Bürger qualmten ob dieser wohlig-warmen Aussichten und nach einer kurzen Pause, in der mit angemessen gekühlten Getränken wieder eine normale Betriebstemperatur im Saal erreicht werden konnte, ging es über zum wichtigsten Teil des Abends.
Stefan Sprenger und Nathanael Heft, die Finanzjongleure im Team BEN, stellten die Gesamtkosten des Projektes nach gegenwärtigem Planungsstand vor und leiteten daraus die Kosten für den einzelnen Bürger ab beim Bezug der Wärme: Neben den einmaligen Kosten für den Anschluss und die Aufnahme in der Genossenschaft, gibt es wie auch beim Bezug von Strom und Gas eine monatliche Grundgebühr zur Deckung der Verwaltungskosten sowie einen Preis für die tatsächlich bezogene Wärmeenergie pro Kilowattstunde. Für das Projekt wird es notwendig werden, einen Teil des Aufbaus durch Kredite zu finanzieren und ein nicht unerheblicher Posten im Gesamtetat stellen die Kreditzinsen dar. Um die Genossenschaft mit mehr Eigenkapital auszustatten und um dadurch den Kredit sowie die anfallenden Zinsen zu reduzieren, hat das Team BEN zwei Vorschläge präsentiert: Nachrangdarlehen und sogenannte "Wärmepakete" geben der Genossenschaft einen besseren finanziellen Spielraum. Insbesondere zu den Wärmepaketen wird es in der nächsten Zeit noch eine Präzisierung der Kosten und der damit verbundenen Ersparnis beim Bezug der Wärme geben.

Zum Abschluss übernahm der Boss der Genossen, Norbert Broger, das Mikrofon und fasste die Merkmale der genossenschaftlichen Organisationsform für dieses Nahwärmeprojekt zusammen. Als Genossenschaft organisiert, ist das Nahwärmeprojekt in Neukirch ausschließlich den Interessen der Mitglieder verpflichtet und somit geschützt vor Einflussnahme durch (zwangsweise) gewinnorientierte Investoren. Norbert Broger stellte die Vorteile einer Genossenschaft im Allgemeinen dar und konnte insbesondere in Bezug auf Nahwärmenetze eine lange Liste attraktiver Aspekte punktgenau präsentieren

Das Team BEN konnte sich aber noch nicht zurück lehnen, denn das Interesse am Projekt und seinen vielen Details war groß. Unterstützt von Herrn Haack und zwei geschätzten Projektkollegen des Nahwärmenetzes in Ebenweiler, konnten die vielen Fragen aus dem Publikum beantwortet werden.